transfer

nere Gemeinden sehr hilfreich sein, die besonders oft mit der Herausforderung konfrontiert sind, dass das umfassende Know-how des Brunnenmeisters nicht oder nicht ausreichend dokumentiert ist. Der Austausch ist zentral Um die Erfahrungen langjähriger Kolleginnen und Kollegen an die jüngere Generation weiterzugeben, helfe der kontinuierliche Dialog enorm, ist die Bildungsleiterin des SBV überzeugt. Die Jahre oder Jahrzehnte lang beschäftigten Kollegen verfügten über einen unglaublichen Wissensschatz in ihren Köpfen. Dabei seien auch unscheinbare Dinge wie Dorfgespräche mit der Bevölkerung nicht zu unterschätzen. Da es viele Aufgaben gibt, die in einer Versorgung nur jährlich stattfinden, sei es deshalb wünschenswert, wenn die Nachfolgerinnen und Nachfolger mindestens ein Jahr lang parallel im Betrieb mit den Erfahrenen mitarbeiten. Der SBV setzt auch bei seinen Weiterbildungskursen bewusst auf den Fachaustausch, stellt Franziska Meier klar: «Es geht darum, das grosse Ganze zu sehen, die Gesamtübersicht über alle Vorgänge zu haben. Dafür ist Kommunikation zentral.» Neben Neuigkeiten aus der Branche und Praxisinhalten vor Ort wird in ihren Kursen deshalb auch gelehrt, wie man in gestressten Situationen wertschätzend miteinander umgeht. Auch für Lorenz Bützberger stellte sich zuletzt immer klarer dar, wie wichtig der direkte Austausch zu Fachthemen für die Branche ist. Der SVGW stellte sein Programm im Zuge der Corona-Pandemie um und bot alle Kurse, bei denen es sinnvoll möglich war, online an. Zwar werde man das Online-Format bei einigen Themen beibehalten – beispielsweise, wenn es wie beim Vorkurs für Brunnenmeister oder Rohrnetzmonteure um den Erwerb gezielter Kompetenzen geht. «Aber abgesehen davon, dass praxisbezogene Kurse mit Hands-onÜbungen vor Ort durchgeführt werden müssen, konnten wir auch beobachten, dass unsere Kursteilnehmer ein grosses Interesse am Austausch und am Netzwerken haben. Online-Formate sind da einfach hemmend.» Zudem seien Berufsgruppen mit starker handwerklicher Ausprägung tendenziell weniger IT-affin. Kommunikation untereinander ist für den SVGW nicht zuletzt auch deshalb wichtig, um das Bildungsangebot bestmöglich auf zukünftige Anforderungen zuschneiden zu können. «Für die Entwicklung unseres Weiterbildungsangebots sind wir auf den regen Austausch mit unseren Mitgliedern angewiesen. Sie vertreten die Werke und Gemeinden und können die Bedürfnisse der Branche gut beurteilen und mit uns teilen.» Das erhöhe die Chancen, mit den richtigen Themen für die richtigen Berufsgruppen zum richtigen Zeitpunkt – sprich: früh genug – parat zu sein. Durchhaltevermögen zahlt sich aus Auch wenn all dies nach ganz schön vielen Herausforderungen für die Branche klingt: Es gebe durchaus auch Lichtblicke, freut sich Franziska Meier. Bei ihrem 100jährigen Jubiläum im Jahr 2003 hat die Versorgung, in der die Bildungsleiterin tätig war, beispielsweise mit verschiedenen Aktionen sehr aktiv an die Bevölkerung kommuniziert. «Das war sehr nachhaltig, wir bekommen heute noch sehr positive Reaktionen zurückgespielt. Man sieht: Steter Tropfen höhlt den Stein. Das ist schön, und das wird auch immer so bleiben.» «Die Herausforderung ist, die richtigen Angebote zur richtigen Zeit anzubieten. Dazu müssen wir den Dialog mit unseren Mitgliedern fördern.» Lorenz Bützberger, Leiter Bildung beim SVGW

RkJQdWJsaXNoZXIy NTkxNzY=