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Die Herausforderungen der Personalverantwortlichen in unseren Branchen sind überall dieselben: Wer Fachkräfte sucht, tut sich schwer. Mitverantwortlich dafür sind der demografische Wandel und die fortschreitende Digitalisierung mit damit einhergehenden neuen Anforderungsprofilen. Aber auch wenn die Ursachen rasch lokalisiert sind, sind Patentrezepte Mangelware. Tatsache ist, dass seit den ‹Babyboomer-Jahren› die Geburtenrate stetig gesunken ist. Und wenn nun in den kommenden Jahren diese Generation in Pension geht, dann werden mehr Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden als eintreten. Dies trifft nicht nur die Schweiz, sondern all unsere Nachbarn gleichermassen. Mancherorts schien die Digitalisierung der Königsweg aus dem Dilemma des Fachkräftemangels zu sein. Aber auch, wenn die eine oder andere Aufgabe ‹automatisiert› werden kann, löst das unser Problem nicht. Was nützt uns die Wasserversorgung, wenn wir keine Menschen mehr haben, die die Zusammenhänge verstehen und den Blick über das grosse Ganze behalten können? Wir benötigen trotzdem oder gerade deswegen Fachpersonal, welches über das entsprechende Wissen für die Aufgaben von morgen verfügt. Dazu müssen wir sie fit machen. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall DWA beispielsweise verfolgt dazu verschiedene Ansätze, die sie mit uns im Gespräch ab Seite 11 teilen. Hinzu kommt, dass sich der Arbeitsmarkt vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt wandelt. Fachkräfte suchen sich ‹ihr› Unternehmen, nicht umgekehrt. Das heisst aber auch im Umkehrschluss, dass wir als Arbeitgebende gefunden werden müssen. Dabei hat unsere Branche ihre Schwierigkeiten. Was wir tun, geschieht im Hintergrund, und ist hierzulande für die Allermeisten – leider – das Selbstverständlichste auf der Welt: sauberes Wasser; und Energie, die ‹aus der Steckdose kommt›. Einen Mangel kennen wir nicht. Ich denke mir, dass es uns zukünftig gelingen muss, unsere Leistungen und unser gesellschaftlich höchst relevantes Berufsfeld besser zu ‹transportieren›, wenn wir neue Talente finden wollen. Dazu müssen wir aus uns raus, Menschen ansprechen, ihnen von unserer Arbeit erzählen. Und davon, dass wir stolz darauf sind, was wir erreichen. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit, eines der wichtigsten Auswahlkriterien junger Menschen für ihr berufliches Wirken, beantwortet sich daraus dann fast von selbst. Vielleicht braucht es dazu eine emotionalere Werbung? Instrumente dazu stünden uns ja zur Verfügung. Beispiel: Soziale Medien. Hier können wir junge Menschen erreichen. Wenn wir ihre Sprache sprechen. Einige Anregungen dürfen wir dazu auch aus dem Gespräch mit jungen Berufsleuten des Verbandes der Schweizer Abwasser und Gewässerschutzfachleute VSA Zeigen, was wir tun. PERSÖNLICH GESPROCHEN PERSÖNLICH GESPROCHEN 01| 2022 2 | 3

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