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im Zusammenhang mit der ausgelagerten Funktion des Brunnenmeisters befragt. «Die Vorteile, den Betrieb unserer Primäranlagen sowie des Verteilnetzes an eine einzige Organisation auszulagern, lagen schliesslich für uns auf der Hand und überzeugten als konsequenteste Umsetzung unserer Vorstellungen», fasst Dominic Suter den Entscheidungsprozess zusammen. Die Gemeinde bleibt damit im Besitz der Anlagen und verantwortlich für Inhalte und Termine von Instandhaltung und Ausbau. Und sie behält die Autonomie in der Festsetzung der Wassergebühren. Ausschreibung der Dienstleistung Schliesslich kamen hierfür zwei Betriebsorganisationen mit einem bestehenden Dienstleistungsangebot in Frage. Um einen endgültigen Entscheid treffen zu können, wurde ein detaillierter Anforderungskatalog mit den vom externen Dienstleister zu erfüllenden Aufgaben erstellt und den beiden Unternehmen im Rahmen einer Ausschreibung dargelegt. «Wir standen vor, während und nach unserer Entscheidung in persönlichem Kontakt mit den beiden angefragten Organisationen», beschreibt Suter ein wohl eher ungewöhnliches Vorgehen im Bieterprozess. «Uns war Offenheit und Transparenz unseres Beschlusses wichtig, und das wurde sehr gut aufgenommen. Auch vom letztlich unterlegenen Anbieter.» Suter ist wichtig zu erwähnen, dass beim Vergabeentscheid nicht nur die betriebswirtschaftlichen Fakten zählten: «Wir wollten von den Bietern beispielsweise ebenso erfahren, wie sie ihre zukünftige Rolle wahrnehmen wollen, wie sie die Bevölkerung einbinden, und vor allem, wie sie den Kontakt pflegen.» Keine Ressentiments, reibungsloser Übergang Mit 1. Januar 2022 haben nun die Industriellen Betriebe Brugg (IBB) die Betriebsaufgabe der Wasserversorgung Gebenstorf und die Aufgaben des Brunnenmeisters übernommen. «Der Übergang war wirklich reibungslos», attestiert Dominic Suter. «Und natürlich sind wir sehr dankbar dafür, dass uns Erich Wittwer, unser ehemaliger und nun frisch pensionierter Brunnenmeister, bei der Übergabe und Einführung beratend zur Seite stand und so all das schwer dokumentierbare Wissen weitergeben konnte.» Gebenstorf ist sich sicher, dass in der gewählten Organisationsform die weitere Professionalisierung ihrer Wasserversorgung gelingt. Mit der IBB als anerkannt erfahrenem Partner wird man den zukünftigen Herausforderungen mit einer umfassenden fachlichen Kompetenz begegnen und die geforderten Pikettdienste mit einer grösseren Anzahl von zur Verfügung stehenden Fachkräften bestens erfüllen können. Die Entscheidung von Projektgruppe und Gemeinderat fand deshalb uneingeschränkte Zustimmung in der Gemeindeversammlung, der man die neue Organisation und die damit verbundenen Budgets präsentierte. «Im Grunde hat sich nahezu nichts verändert: die Infrastruktur ist weiterhin im Besitz der Gemeinde und der Brunnenmeister bleibt in seiner beratenden Funktion für uns erster Ansprechpartner, wenn auch als Externer. Und dabei weichen die nun entstehenden Kosten nicht einmal gravierend von jenen der bisherigen Vollzeitstelle ab», ist Suter mit dem Verlauf des Prozesses und der getroffenen Entscheidung mehr als zufrieden. «In unserer Branche ist es allgemein schwierig, Fachkräfte zu finden. Ausser man wirbt ab. Und das kam für uns nicht in Frage.» Dominic Suter, Leiter Bau und Planung, Gemeinde Gebenstorf

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