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APPLIKATION Bregaglia ist eine Gemeinde in der Region Maloja im Schweizer Kanton Graubünden. Sie zählt rund 1 600 Einwohnerinnen und Einwohner und entstand 2010 aus der Fusion der Gemeinden Bondo, Castasegna, Soglio, Stampa und Vicosoprano. Sanierung der Abwasserbehandlung Eines der grössten Projekte nach dem Zusammenschluss der Gemeinde stellte die Sanierung der Abwasserbehandlung ihres Einzugsgebietes dar. Zwei der drei vorhandenen Kläranlagen waren 50 Jahre alt, diejenige in Stampa, eine Tropfkörperanlage, 12 Jahre. Zudem fehlte einzelnen kleineren Dörfern bis dato der Anschluss an das Kanalnetz. Die Ausgangslage dazu konnte in der bergigen Region kaum schwieriger sein. Luftlinie gemessen beträgt der Abstand zwischen dem auf 1 810m. ü. M. gelegenen Maloja und dem tiefsten Punkt in Stampa (994m. ü. M.) mehr als 12 Kilometer. Dazwischen galt es, viele kleine abgelegene Weiler und Bergdörfer zu erreichen. Rund 5 Mio. Schweizer Franken mussten für den Umbau und die Erweiterung des Kanalnetzes budgetiert werden. Die Abwasserbehandlung selbst wird neu in Stampa konzentriert. Für rund 9 Mio. Schweizer Franken wurde die dort bestehende Anlage in eine moderne, 4-stufige Kläranlage mit mechanischer, biologischer, chemischer und Filtrationsstufe umgebaut, wobei die vorhandenen Bauten so gut als möglich wiederverwendet wurden. Die Kläranlage in Vicosoprano wurde zum Regenrückhaltebecken umgebaut, auf dem Gelände der ehemaligen ARA Maloja entsteht ein Abwasserpumpwerk. Neue Leittechnik Mit dieser Anlagensanierung wurde auch in eine neue RITOP-Leittechnik investiert: «Wir verwenden die Rittmeyer-Technik bereits in unserer Wasserversorgung und sie hilft uns nun auch auf der ARA, den Aufwand im Betrieb zu reduzieren», stellt Betriebsleiter Roland Valentin fest. Es sind nur er und sein Kollege Stefano Salis, Brunnenmeister in Bregaglia, die sich die Pikett- Aufgaben teilen können. «Eine zuverlässige Automatisierung und Fernüberwachung ist für uns essenziell, auch aufgrund der Topografie des Bergell und damit verbunden der oftmals schlechten Erreichbarkeit der Standorte», bestätigt Roland Valentin. Mit der neuen Leittechnik entschied sich die ARA Bregaglia auch für die Optimierungssoftware RITUNE®, primär als Werkzeug für das Berichtswesen und zur Visualisierung von Prozessen und Reinigungsgüte. Das Pumpenüberwachungsmodul hilft inzwischen dabei, unerwünschte Betriebszustände frühzeitig zu erkennen. So erleichtert es die Wartungsplanung und reduziert Kosten. Die Anlage «weiterbringen» Die Möglichkeiten von RITUNE haben Roland Valentin rasch überzeugt und so suchte der findige Klärmeister nach weiteren Einsatzmöglichkeiten. «Wir haben in der Baukommission der Gemeinde klar entschieden, dass wir jegliche Anstrengung unternehmen wollen, um die für den Anlagenbetrieb notwendigen Ressourcen zu optimieren», sagt Valentin. Das seien aber keinesfalls Optimierungen um der Optimierung Willen. Sie sollten nur dort umgesetzt werden, wo ein tatsächlicher Mehrwert entstehe. So habe man sich beispielsweise auch CSB-Sonde im Vorklärbecken: Deren Messwerte sind eine Eingangsgrösse für RITUNE® zur ‹Echtzeit-Dosierung› des Fällmittels. Die Sonde wird automatisch alle drei Stunden mit Phosphorsäure und Druckluft gereinigt, um der Bildung eines Biofilms entgegenzuwirken. 02| 2020 42 | 43

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