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Idealer Markt im Besitz der Kunden Die Strommarktö�nung steht vor der Tür. Dessen ist sich Christian Dürr, Geschäftsleiter des WEW, sicher. Da die Kilowattstunde Energie hochspezifiziert ist, könne die Di�erenzierung nur über den Preis stattfinden. Für Stromversorger ist dieser Markt nicht lukrativ. Dürr kommt aus der Industrie, ist vertraut mit Kundenbedürfnissen und schlanken Prozessen. «Seit der Abscha�ung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) möchte man seinen Strom möglichst selbst verbrauchen», erklärt er den zündenden Gedanken hinter dem Projekt ‹Quartierstrom›. Das Projekt möchte den Weg von der Produktion zum Verbraucher so weit als möglich verkürzen und so die Kosten für Stromkunden senken. Hierzu wurde ein Testmarkt zum lokalen Stromhandel im Quartier ‹Schwemmiweg› in Walenstadt etabliert. Der Markt baut auf bestehender Infrastruktur im Besitz der Kunden des WEW auf. Die involvierten Photovoltaikanlagen liefern jährlich rund 300 000 kWh Strom, der Bedarf im Quartier beträgt etwa 250 000 kWh. «Einzig die Flexibilität fehlte noch. Fünf Eigentümer investierten bereits im Vorfeld des Projekts in eine Batterie, während des Projekts kamen nochmal vier weitere Speicher dazu», erzählt Dürr. Im Rahmen des Projekts wurden in den teilnehmenden Haushalten insgesamt 75 Messgeräte installiert, die für den Handel nötig waren. Das Elektrizitätswerk selbst nahm ebenfalls am lokalen Strommarkt teil. Es kaufte überschüssigen Solarstrom und lieferte Netzstrom, wenn im Quartier zu wenig produziert wurde. Ebenso stellte es die Netzinfrastruktur zwischen den Haushalten zur Verfügung. DieWeb-Oberflächevon‹Quartierstrom›­ vermittelt Daten anhand allgemein bekannterGrössenundübersichtlicherDiagramme. Das stärkte das Verständnis der Nutzer für die Strombranche. «Unsere Kunden im QuartierstromProjekt sind wirklich stromaffin geworden.» Christian Dürr, Dipl. El.-ing. FH/nDS, Geschäftsleiter, Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt →

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