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erst in die Hände der IT-Spezialisten übergeben. Die kümmerten sich um das Innenleben: prüfen, säubern, Software neu installieren, Antivirus updaten. «Das war eine grosse Herausforderung, denn wir mussten ja sehr viele Personen gleichzeitig durchschleusen», erinnert sich Roland Hürlimann. Erleichtert – und gestärkt Nicht nur für das ISMS, sondern auch für das gesamte IT-Team der BRUGG GROUP war dieser Vorfall die Feuertaufe. Im Januar erst wurde dieser Bereich neu formiert. Der Team-Event zum besseren Kennenlernen der Kollegen aus den verschiedenen Standorten wurde wegen der Corona-Pandemie immer wieder verschoben. «Das ist fast schon diabolisch, jetzt haben wir diesen Event gehabt», lacht Roland Hürlimann. Wenn auch einen der anderen Art, und einen, den er sich so nicht gewünscht habe. «Aber eines ist sicher: Dieser Vorfall hat uns zusammengeschweisst.» «Und sind wir doch mal ehrlich», sagt Andreas Borer, «alle von uns haben schon irgendwelche Vorträge gehört über Hacker-Angriffe. Die haben wir alle angehört, fanden das spannend – und haben gedacht: Ja, ist alles gut, das passiert schon. Aber nicht mir. Heute müssen wir sagen, man kann das nicht unmittelbarer erfahren, als wenn man selbst betroffen ist. Das ist extrem. Wir wissen jetzt, wie das geht.» War es das? Nein, eine hundertprozentige Sicherheit gäbe es nicht. Diese Welt bewege sich extrem schnell, meint Michel Herzog. «So gut kann man sich gar nicht verteidigen, dass man ausschliessen kann, dass einmal etwas passiert», sagt auch Roland Hürlimann. Solche Vorfälle nähmen weiterhin zu, das Risiko steige täglich. Und wenn man heute gut dasteht, heisse das nicht automatisch, dass das in einem halben Jahr noch genauso ist. Am Ball bleiben, regelmässige Software-Updates, Einspielen verfügbarer Patches, Schulungen der Mitarbeiten. Daran führe kein Weg vorbei. Und selbst dann sei es nicht damit getan, bei Neuanschaffungen einfach nur die jeweils älteste IT-Komponente zu ersetzen. Richtiger sei es, die Architektur anzuschauen, und zu beurteilen, ob man das gesamthaft anders, sicherer lösen kann. Köpfe in der Krise kennen Entscheidend sei es, detektieren zu können, dass ein Angreifer eingedrungen ist. Und falls er es geschafft habe, dabei etwas anzurichten, dass man die Fähigkeiten und Möglichkeiten habe, entsprechend schnell wieder alles bereinigen und hochfahren zu können. Das sei im Grunde genau das, was die BRUGG GROUP jetzt durchlebt habe, fasst Andreas Borer zusammen: «Wir haben gesehen, wie wichtig es ist, dass man auf einen solchen Fall vorbereitet ist, und dass man verlässliche Partner hat, die man kennt und denen man vertraut, mit kurzen, unkomplizierten Kommunikationswegen. Das ist in einer solchen Situation wichtig, denn es muss schnell gehen.» Und auch CISO Michel Herzog ist zufrieden: «Alle Beteiligten haben richtig reagiert. Niemand musste überlegen, ob und wie man die Situation unter dem Deckel halten soll. Es wurde sofort offen kommuniziert, technische Unterstützung angefordert, und sämtliche Ressourcen konzentriert und auf den Vorfall fokussiert.» Die Systeme sind wieder ‹up and running›. Dennoch gibt es nicht einfach ein ‹Zurück zur Tagesordnung›. «IKT-Sicherheit zu gewährleisten, ist ein kontinuierlicher Prozess.», schliesst CIO Roland Hürlimann. «Verlässliche Partner, die man kennt und denen man vertraut, sind entscheidend. Denn es muss schnell gehen.»

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