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Hoher Bedarf im Winter Arosa verfügt über ein weitläufiges Stromnetz: Die Zuleitung aus Chur speist einen Versorgungsring mit drei Unterwerken und 110 Trafostationen. Mit 50 GWh Jahresverbrauch fällt der Strombedarf der Gemeinde im Verhältnis zum Umfang der Infrastruktur gering aus. Die eigenen Wasserkraftwerke produzieren über das Jahr hinweg zwar mehr Strom, als in Arosa konsumiert wird. Den grössten Teil erzeugen sie jedoch im Frühling und Frühsommer, wohingegen die Gemeinde im Winter den höchsten Verbrauch aufweist. Photovoltaik-Anlagen als Ergänzung sind im Bergdorf nur bedingt sinnvoll: Ist der Bedarf hoch, sind sie häufig mit Schnee bedeckt. Von Dezember bis März muss die Arosa Energie deshalb vermehrt Strom am Markt zukaufen. Aber auch das restliche Jahr über verfolgt der Stromversorger eine klar preisorientierte Strategie: Der benötigte Strom wird möglichst günstig beschafft, der selbst produzierte Strom zu bestmöglichen Konditionen am Strommarkt verkauft. Dazu betreibt der Versorger die Kraftwerke zu den lukrativsten Stunden auf Volllast und richtet die Produktion nicht am Bedarf der Endkunden aus. Bessere Prognose – günstigerer Strom Die grössten Stromverbraucher der Gemeinde stellen die Beschneiungsanlagen in den Skigebieten dar. Spitzenbedarfe liegen bei bis zu 4,5MW. Da sie ihren Betrieb selbstständig steuern, ist es für die Arosa Energie enorm schwierig, den kurzfristigen Strombedarf vorherzusagen. «Kühlt die Temperatur um ein halbes Grad ab, können die Schneekanonen plötzlich einschalten. Und die Temperatur ist nicht gleichmässig verteilt im ganzen Gebiet», erklärt Tino Mongili, Geschäftsleiter der Arosa Energie, die Hintergründe. Im Gegensatz zu den Beschneiungsanlagen lassen sich die Bedarfsspitzen der Grossverbraucher wie Bergbahnen, Hotels und Gastronomie etwas besser vorhersagen. Auch der Verbrauch der privaten Wohnungen kann gut prognostiziert werden. «Wir beobachten über den Tag hinweg hohe Spitzen im Verbrauch», so der Die Gemeinde Arosa in Graubünden ist vom Wintertourismus geprägt. Der Strombedarf im Bergdorf am Ende des Schanfigger Tals schwankt stark: Sommer und Winter unterscheiden sich, Ferien- und Schulzeiten wirken sich aus. Auch von der Wetterlage hängen die Besucherzahlen ab. Wie geht die Gemeinde mit dem schwankenden Energiebedarf um? Tino Mongili gibt Einblicke in die Strategie der Arosa Energie. «Mit unseren Kraftwerken versuchen wir, den besten Spotmarktpreis zu erreichen. Dazu machen wir fast täglich einen Fahrplan.» Tino Mongili, Geschäftsleiter, Arosa Energie →

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