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In der Vergangenheit wurden die einzelnen Anlagen mehrfach mit Systemen verschiedener Lieferanten erweitert. Die bunte Anbietermischung veranlasste die WVD beim Zusammenschluss 2016 nach einer einheitlichen und zukunftsfähigen Leitsystemlösung zu suchen. «Für uns war klar: Wenn wir das Leitsystem schon von Grund auf neu konzipieren, dann wollen wir es auch sicher für die Zukunft machen», sagt Thomas Gartwyl, Brunnenmeister der Wasserversorgung. Hansruedi Brunner, Präsident der Genossenschaft, präzisiert: «Durch den Zusammenschluss entstehen viele Pendenzen. Wir werden in Zukunft wohl auch mehr Mitarbeitende anstellen. Voraussetzung dafür ist eine sichere Infrastruktur, und eine Infrastruktur, mit der jeder arbeiten kann.» Mit RITOP hat die Gemeinde eine entsprechende Lösung gefunden. Auch der Stellvertreter des Brunnenmeisters kann das System mühelos bedienen. «Er sieht frühzeitig am Mobiltelefon, wenn sich beispielsweise das Niveau eines Reservoirs stark ändert und kann schnell intervenieren. Dadurch habe ich zukünftig hoffentlich auch in den Ferien wirklich Ruhe», schmunzelt der Brunnenmeister. IKT-Minimalstandard – wieso eigentlich? Die Angst vor einem Cyber-­ Angriff hielt sich in der kleinen Gemeinde in der Vergangenheit zwar in Grenzen. «Rittmeyer hat uns jedoch das Thema IKT-­ Sicherheit bei der Planung des neuen Leitsystems ans Herz gelegt», erinnert sich der Präsident. Auch dem Brunnenmeister war die Sicherheit ein grosses Anliegen. IKT-Sicherheit sollte in seinen Augen auch bei kleinen Versorgungen heute Stand der Technik sein, ausgeschlossen sei ein Cyber-Angriff auch in einer kleinen Berggemeinde nicht: «Klar geworden ist uns das Bedrohungspotenzial im Trinkwasserbereich durch eine Übung, auch wenn es eine hydraulische Bedrohung war», so der Brunnenmeister. Die Übung simulierte einen Anschlag auf das Trinkwasser. Mit einer Hochdruckpumpe speisten Angreifer eingefärbtes («vergiftetes») Wasser in Hydranten und erpressten damit die Gemeinde. Über derartige Szenarien mache man sich ohne Übungen wie diese mitunter keine Gedanken, gesteht Thomas Gartwyl ein: «Einerseits waren wir überrascht, dass das technisch machbar war. Uns wurde aber mit der Übung auch erst wirklich vor Augen geführt, dass noch ganz andere Systeme durch solche Angriffe bedroht werden, wie beispielsweise die Abwasserentsorgung.» → «Das grösste Problem sitzt häufig zwischen Bürostuhl und Bildschirm. Mit technischen Hilfsmitteln passiert auch da ein bisschen weniger.» Thomas Gartwyl, Brunnenmeister der Wasserversorgung Vorderes Diemtigtal (WVD)

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